Fußball

Ex-Präsident eines türkischen Fußballvereins muss wegen Schiedsrichter-Attacke bis zu 13 Jahre ins Gefängnis

Faruk Koca, der ehemalige Präsident des türkischen Fußballvereins MKE Ankaragucu, muss zusammen mit drei weiteren Personen nach einem gewalttätigen Angriff auf den Schiedsrichter Halil Umut Meler mit ernsthaften rechtlichen Konsequenzen rechnen.

Dieser Anschlag ereignete sich nach einem Super-League-Spiel zwischen Ankaragucu und Caykur Rizespor im Dezember 2023 und löste in der gesamten Türkei und darüber hinaus breite Verurteilung aus.

Einzelheiten der Schiedsrichterattacke nach dem Spiel Ankaragucu gegen Caykur Rizespor

Das Spiel, das im Eryaman-Stadion von Ankara mit einem 1:1-Unentschieden endete, endete im Chaos, als Koca und andere Vereinsfunktionäre das Spielfeld stürmten.

Der Staatsanwalt schilderte, wie Koca Meler konfrontierte und ihm mit den Worten "Ich werde dich töten" drohte, bevor er den Schiedsrichter schlug und zu Boden stieß.

Der Staatsanwalt stellte fest, dass sich Kenan Celikkaya und Sahin Yunus Sahin nach Melers Sturz dem Angriff anschlossen und auf Meler eintraten, als dieser wehrlos am Boden lag. Eine weitere Person, Osman Erkam Can, versuchte, Meler zu treten, verfehlte ihn aber.

Zum Zeitpunkt des Anschlags spielte Ankaragucu in der türkischen Super Lig, der höchsten Spielklasse des türkischen Fußballs. Der Verein hatte während der gesamten Saison 2023-2024 mit Problemen zu kämpfen und stieg Ende Mai 2024 als 17. in die TFF First League ab.

Dieser Abstieg erfolgte nur wenige Monate nach dem öffentlichkeitswirksamen Vorfall, bei dem der Präsident des türkischen Fußballclubs Koca den Schiedsrichter angegriffen hatte. Sein Rücktritt erfolgte nach heftigen Reaktionen sowohl von Fußballfans als auch von Politikern, was seine Rolle im Verein weiter beeinträchtigte.

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Anklagen, Verletzungen des Schiedsrichters Halil Umut Meler während des Angriffs

Laut dem gerichtsmedizinischen Bericht, der dem Gericht vorgelegt wurde, erlitt Meler eine mittelschwere Verletzung im Gesicht, einschließlich eines Knochenbruchs. Der Staatsanwalt betonte, dass es sich nicht um eine zufällige Verletzung handelte, sondern um einen vorsätzlichen Angriff mit der Absicht, Schaden anzurichten.

Der ehemalige Präsident des türkischen Fußballclubs ist unter anderem wegen "vorsätzlicher Körperverletzung mit Knochenbruch" und Bedrohung angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 13 Jahre, 1 Monat und 15 Tage Gefängnis. Der Fall fällt auch unter das türkische Gesetz zur Verhinderung von Gewalt und Unruhen im Sport, das Sportler und Funktionäre schützen soll.

Celikkaya und Sahin sind in ähnlicher Weise angeklagt, wobei die Strafen von drei Jahren und vier Monaten bis zu über 10 Jahren reichen. Can ist wegen versuchter Körperverletzung angeklagt und könnte mit einer Strafe von sechs Monaten bis zu einem Jahr und sechs Monaten rechnen. Die Staatsanwaltschaft hat außerdem beantragt, alle vier Angeklagten gemäß dem Gesetz zur Verhinderung von Gewalt im Sport von der Teilnahme an Sportveranstaltungen auszuschließen.

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Politische und juristische Folgen des Angriffs auf den Schiedsrichter durch den ehemaligen türkischen Fußballclubpräsidenten Koca

Nach dem Angriff des Schiedsrichters trat Koca unter starkem öffentlichen Druck von seinem Amt als Präsident von Ankaragucu zurück. Er verbrachte 15 Tage in Haft, bevor er aus der Untersuchungshaft entlassen wurde.

Sein Rücktritt erfolgte aufgrund erheblicher Gegenreaktionen von Fußballfans und Politikern, insbesondere nach der öffentlichen Empörung über den Angriff auf Meler. Koca, der Verbindungen zur regierenden Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung(AK-Partei) in der Türkei hatte, wurde nach dem Vorfall aus der Partei ausgeschlossen.

Der Prozess, der sowohl von der Fußballgemeinde als auch von Rechtsexperten aufmerksam verfolgt wird, wurde verschoben, nachdem die Verteidiger zusätzliche Zeit für die Vorbereitung ihres Falls beantragt hatten. Die nächste Anhörung ist für den 11. November 2024 angesetzt.

Sollten sie für schuldig befunden werden, drohen Koca und den anderen lange Haftstrafen und ein dauerhaftes Verbot von Sportveranstaltungen gemäß den türkischen Anti-Gewalt-Bestimmungen.

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